Rundschreiben

Rundschreiben II 2004


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Sehr geehrte Damen und Herren!

Nach ca. einem halben Jahr ist es an der Zeit, die Vergangenheit zusammen zu fassen und einen Ausblick in die Zukunft zu geben.

Im Deutschen Bridgeverband hat das Präsidium die ersten 100 Tage mit den üblichen Anlaufschwierigkeiten hinter sich gebracht. Die Protokolle der gemeinschaftlichen Sitzung von Präsidium und Beirat sind auf der Internetseite http://bridge-verband.de vorhanden.

Erfreulich war, daß die Öffentlichkeitsarbeit dadurch erhebliches Geld eingespart hatte, daß das Festival in Binz auf Rügen ohne Zuzahlung endete.

Im sportlichen Bereich sind die Mittel für die Mannschaften erheblich gekürzt worden, was natürlich bei den Nationalmannschaftsteilnehmern zu einiger Unruhe geführt hat. Der DBV stellt sich insoweit auf den Standpunkt, daß es einer ausgewählten Mannschaft freigestellt ist, auf eigenen Kosten zu fahren oder nicht.

Gegen einen Verein (Aachen) wird ein Ausschlußverfahren eingeleitet, da der Verein sich nicht an Beschlüsse des DBV hält.

Intern merkte man, daß Herr Haeseler einen anderen Führungsstil als Herr Mattson bevorzugt und insoweit durchaus die bisherige Führungsschwäche, die nicht alleine Herrn Mattson zuzuschreiben war, beseitigt sein könnte.

Die Frage der Beitragserhöhung ist zumindest für das Jahr 2005 vom Tisch. Diese kam auf, da das Präsidium sogar daran gedacht hatte, eine neue Kraft für die Geschäftsstelle einzustellen. Das stieß auf erheblichen Widerstand. Das Präsidium hatte dann jedoch eine Modellrechnung vorgelegt, nach der das mit den bisherigen Beträgen möglich sei. Hier werden der Beirat und die Mitglieder ein wachsames Auge haben müssen. Der Verzicht auf eine kurzfristige Beitragserhöhung oder einmalige Umlagezahlung fiel leicht, da der Verkauf der neuen Forum-D-Bücher erfreuliche Umsatzzahlen auswies und die weiteren Ausgaben (Gehälter, sportliche Aktivitäten) deutlich reduziert werden konnten (u. a. entfielen zwei Gehälter – Cohner + Teichmann – durch Kündigungen; leider scheidet Herr Matthias Schüler aus, der allgemein als Gewinn für die Geschäftsstelle angesehen wurde und für den Ersatz allerdings bereits gefunden wurde). Somit läuft es ganz erfreulich und wir bewegen uns wieder auf einer einigermaßen so liden Basis.

Sicherlich muß allerdings ab dem Jahre 2006 eine Beitragsanhebung wegen der allgemeinen Kostenerhöhung ins Auge gefaßt werden.

Im DBV werden derzeit sämtliche Ordnungen und die Satzung einer Generalrevision unterzogen. Dabei arbeitet der Unterzeichner im Satzungsausschuß und dem Ausschuß zur Turnierordnung mit.

Bei der Sitzung im Juli wurde eine neue Masterpunktordnung beschlossen, die ebenfalls bereits auf der DBV-Internetseite veröffentlicht ist.

Es wurden zwar die Turnierordnungen/Schiedsgerichtsordnungen beraten, ein Beschluß wurde jedoch nicht gefaßt, da beratungsfähige Entwürfe nicht vorlagen.

Über die Neuformulierung einer Satzung haben wir in mehreren Sitzungen beraten. Nunmehr ist ein Entwurf mit einer guten Mehrheit im Satzungsausschuß gefertigt worden, der dem Beirat und Präsidium in deren gemeinsamen Sitzung im November dieses Jahres vorgelegt werden soll. Danach wird der Entwurf im Bridgemagazin veröffentlicht, damit die Vereine inhaltlich diskutieren und ggfls. Änderungsvorschläge einreichen können. Die Satzung soll dann in der Hauptversammlung 2005 abschließend beraten, diskutiert und verabschiedet werden.

Nach Überzeugung der Mehrheit im Satzungsausschuß stand fest, daß die „vermeintliche“ Macht des Beirats eingeschränkt werden müßte und wir ein starkes Präsidium brauchen, das nicht durch kleinliches Denken eingeschränkt wird. Oberster Grundsatz war demzufolge, daß ein Gremium geschaffen werden sollte, das unabhängig wäre und vor allem wirtschaftliche Risiken (mit-) bestimmen sollte. Kernpunkt der neuen Satzung werden daher folgende Punkte sein:

Zur Ausübung von Finanzkontrolle, wie z. B. Genehmigung von außerplanmäßigen Ausgaben oder beim Abschuß von langfristigen Verträgen soll eine “Kontrollstelle“ eingerichtet werden, in die drei Personen von der HV gewählt werden sollen, die keinem anderem Organ des DBV angehören. Dieser Kontrollstelle sollen die Kassenprüfer zugeordnet werden und die Mitglieder der Kontrollstelle sollen der HV (“wie ein Aufsichtsrat“) verantwortlich sein und der Entlastung bedürfen.

Ein solches Kontrollgremium bedeutet für den jeweiligen Vorstand, daß er sich in eine persönliche Haftung begibt, wenn das Kontrollgremium seine Maßnahmen für fehlerhaft, nicht genehmigt oder unausführbar hält.

Dem Beirat werden dagegen nur noch Aufgaben u. a. bei der Verabschiedung der einzelnen Ordnungen (Turnierordnung, Turnierbridgeregeln, Reisekostenordnung etc.) zugewiesen.

Eine Stimmrechtsübertragung soll bundesweit auf alle Mitglieder eines Vereins des DBV möglich sein, einschließlich der Mitglieder der Beirats, nicht jedoch auf Mitglieder des Präsidiums und der Kontrollstelle. Niemand soll in der HV mehr als 10 Prozent der registrierten Stimmenzahl vertreten dürfen. Für einige Regionalverbände, wie die Bezirke und Landesverbände in der Satzung zukünftig heißen sollen, ist sicherlich problematisch: Eine Stimmrechtsübertragung durch Regionalverbandssatzung soll nicht mehr zulässig sein. In diesem Paket hat der Vorschlag im Ausschuß (und wie mir schien auch bei den anwesenden Präsidiumsmitgliedern) eine breite Mehrheit gefunden.

Gegenüber der bisherigen Konstellation, bei der der Beirat versuchte, eine Kontrolle auszuüben, jedoch vom Präsidium nicht beachtet werden mußte, allerdings dann wiederum über die Mitgliederversammlung seine Macht ausspielen konnte, stellt Vorstehendes einen Fortschritt dar.

Weiter ist Folgendes beabsichtigt:

Weiter soll die bisherige Benennung der Landes- und Bezirksverbände einheitlich in Regionalverbände durchgeführt werden, da Landes- und Bezirksverbände nicht unbedingt die politischen Gegebenheiten in Deutschland wiederspiegeln und “diskriminierend“ wirken können. Eine Anpassung an die politischen Strukturen ist erst für den Fall des Beitritts zum Deutschen Sportbund beabsichtigt.

Lassen wir uns überraschen, was bis zur Jahresmitgliederversammlung 2005 davon noch Bestand hat und was noch hinzukommen wird. Auch Sie sind aufgefordert, geeignete Vorschläge zu unterbreiten.

Im Bezirk haben wir wieder Tritt gefaßt. Das Turnierwesen läuft nahezu reibungslos. Die Turniere wurden gut angenommen. Die Schwierigkeiten in der Organisation haben sich weitgehend erledigt. Wenn es einmal nicht so klappen sollte, wie gewünscht, wenden Sie sich bitte direkt an die Verantwortlichen (Vorstand des eigenen Vereins oder des Bezirksverbandes) frei nach dem Motto: “wenn Sie Beschwerden haben, wenden Sie sich an uns, wenn es Ihnen gefallen hat, sagen Sie es den andern“.

Problempunkte sind allerdings weiterhin die Teamturniere. Der Vorstand hatte geglaubt, daß durch die letzte, einvernehmlich beschlossene Teamligaregelung eine gewisse Beruhigung eingetreten sei. Das ist offenkundig nicht der Fall. Im Hinblick darauf sind die Vereine, die mit der Regelung in den vergangenen Jahren nicht einverstanden waren, angehalten, eigene Vorschläge zu unterbreiten und zur Diskussion zu stellen. Diese werden ggfls. in ein anderweitiges Konzept aufgenommen.

Leider müssen wir dabei auf die federführende, verantwortliche Mitarbeit von Frau Peters hinsichtlich der Einteilung der Team- Wettkämpfe verzichten, da sie zurückgetreten ist. An dieser Stelle sei ihr für Ihre bisherige Arbeit herzlichst gedankt. Denn nur der, der sich mit der Einteilung der Teamkämpfe befaßt hat, weiß, welcher große Arbeitsaufwand damit verbunden ist. Von Frau Peters wurde allerdings mitgeteilt, daß möglicherweise Herr Behrens (Forum D Wilhelmshaven) vorgeschlagen, ihre Arbeit fortzuführen. Denn Herr Behrens hat bereits einige Erfahrung auf diesem Gebiet. Herr Behrens hat inzwischen zugesagt und der Vorstand hat ihn gebeten, die Arbeit von Frau Peters zu übernehmen. Insofern hoffen wir, daß die von Frau Peters hinterlassene Lücke gefüllt wird.

Jedoch sei nicht nur Frau Peters, sondern auch denen gedankt, die sich um die Einteilung der Ligen verdient gemacht haben und die im Übrigen still ihre Arbeit für uns verrichtet haben.

Hinsichtlich der Organisation der Teamwettkämpfe gibt es sicherlich noch vieles zu verbessern, da die Randvereine sich wegen der Anreisewege, Aufwendungen für die Fahrt und vom Zeitbedarf her benachteiligt fühlen. Ob es eine bessere Einteilung bei dem bisherigen System gibt, wage ich zu bezweifeln. Zumindest in der Regionalliga sollte man nicht zum „Wohnzimmerbridge“ zurückkehren, da ansonsten die sportliche Note empfindlich gestört ist. In den unteren Ligen mag es angehen, daß zur alten Spielweise, auch in „Wohnzimmern“ zurückgekehrt wird. Dann böte sich allerdings nur ein Losverfahren an, was diejenigen bevorzugt, die im allgemeinen mehr Glück als die Anderen haben. Gerecht dürfte das dann nicht sein.

Am Pokalkampf nehmen weniger Teams als an den Liga-Kämpfen teil. Daher erscheint es gerechtfertigt, den ersten Spieltag der K.O.-Runde an einem wechselnden Ort (mit beliebiger Reihenfolge: im Osten, Norden Wesen, Süden des Bezirks) gemeinsam stattfinden zu lassen. In der zweiten Runde wäre denkbar, daß ein Hin- und Rückkampf, am Ort der einzelnen Mannschaften stattfindet, bzw. das Los entscheidet, wer Heimrecht hat.

Hinsichtlich des Gedankens der Gleichbehandlung wären sowohl in den Ligakämpfen als auch dem Pokalwettbewerb sicherlich ein Hin- und Rückkampf begrüßenswert. Dann müßte allerdings von dem jeweils gastgebenden Verein nicht nur abgesichert sein, daß genügend Spielmaterial, sondern auch ein neutraler Schiedsrichter mit entsprechender Befähigung bei dem Wettkampf anwesend ist. Neutral bedeutet dabei m. E., daß es sich um einen Schiedsrichter aus einem Dritten Verein handelt, der möglichst den „Bronzeschein“ hat und aus einem Verein kommt, der weder mittelbar noch unmittelbar mit dem Wettkampf etwas zu tun hat.

Der Schiedsrichter müßte einen steuerlich unbedenklichen Aufwendungsersatz bekommen, da es ihm nicht zugemutet werden kann, die Fahrtkosten zu dem jeweiligen Turnierort selber zu zahlen. Hierzu wäre eine Regelung mit einheitlichen Sätzen zu schaffen. Die Kosten müßten entweder per Umlage durch den Bezirk oder durch den gastgebenden Verein bezahlt werden.

Zudem müßte ein zentrales Turnierschiedsgericht eingerichtet werden, damit Proteste zügig behandelt werden können. Hierbei wäre darüber nachzudenken, ob das Turnierschiedsgericht jeweils vor Ort eingerichtet wird oder an einem zentralen Ort tagt. Dann müßten sämtliche Spiele an jeweils einem bestimmten Tag stattfinden und bei Verlegungen müßte der Verein, der die Verlegung wünscht, die Kosten der Einrichtung eines Schiedsgerichts gesondert übernehmen. Auch hierzu wäre eine entsprechende Tabelle für den Aufwendungsersatz eines Turnierschiedsgerichts zu beschließen.

Soweit eine Internetverbindung bei dem einzelnen Verein besteht, könnte auch eine Videokonferenz (für Schiedsgericht und Schiedsrichter) per Internet ggfls. eingerichtet werden. Insofern sind vor Allem die Techniker gefragt.

Einen solchen Aufwand halte ich für die Pokalkämpfe und Regionalliga für vertretbar. Für die darunter liegenden Ligen meine ich jedoch, daß der Aufwand unvertretbar ist und hier andere Lösungen, ggfls. in der bisherigen Art gefunden werden sollten.

Bei jeder Lösung muß m. E. allerdings vermieden werden, daß benachbarte Vereine, z. B. Schortens und Wilhelmshaven zu einem Wettkampf nach Oldenburg oder anderweitig hinfahren müssen, wenn nicht an einem Tag gegen mehrere Vereine gespielt wird.

Teilen Sie dem Vorstand und dem Ligaobmann dazu Ihre Meinung und ggfls. auch anderweitige Vorschläge möglichst schriftlich mit, damit das entsprechend beraten werden kann.

Den Siegerteams an dieser Stelle herzlichen Glückwunsch und den anderen Teams einen herzlichen Dank für die Teilnahme.

Die Halbjahresbilanz unseres Schatzmeisters hat dem Vorstand gezeigt, daß die Kassenlage als zufriedenstellend bezeichnet werden kann. Gegebenenfalls muß darüber nachgedacht werden, ob das Spielgeld in der neuen Saison in gleicher Höhe und überhaupt noch notwendig ist. Allerdings ist es für den Vorstand unverständlich, daß zu einem Boykott der Spielgeldzahlung bei den Teamkämpfen aufgerufen wurde und ein Verein die Zahlung tatsächlich verweigert hat. Das wird Konsequenzen haben müssen.

Bei der Einrichtung von Turnieren sind alle Vereine im Bezirk gehalten, die vom Bezirk vorgegebenen Turniere nicht mit eigenen Turnieren zu besetzen. Wenn einem Verein dieses Mißgeschick passiert und er in der Hauptversammlung des Bezirks keinen Einspruch gegen bestimmte Termine unter Hinweis auf sein Turnier erhoben hat, muß er selbstverständlich dafür sorgen, daß sein eigenes Turnier abgesagt wird, auch wenn die Vorbereitungen schon weit fortgeschritten sind. Hier konnte der Vorstand nur noch nachträglich sein Unverständnis bekunden. Die Hauptversammlung 2005 ist jedoch aufgefordert, geeignete Vorschläge zu machen, solche Vorgänge in Zukunft möglichst zu verhindern.

Mit dem Ende der heißen Jahreszeit wird überall das Turnierspielen wieder beginnen.

Nunmehr habe ich alle Vereine besucht und kann mein generelles Lob in meinem letzten Rundschreiben nur wiederholen.

Um Bridge flächendeckend im Nordwesten einzuführen, bedarf es unserer aller Anstrengung. Wenn die Mitglieder nicht zu einem kommen, muß man zu ihnen gehen, d. h., daß man in größeren Orten Bridgekreise gründen sollte, die schließlich “gezwungen sind“, einen Verein zu gründen. Bei einem eingetragenen und auch nicht eingetragenen Verein ist die beste Chance gegeben, so daß diese von uns unterstützt werden sollten und dadurch dem Deutschen Bridgeverband beitreten.

Im Bezirk gibt es in vielen Orten bereits Personen, die ungebunden Bridge spielen. Um diese Personen für den Deutschen Bridgeverband und unserem Bezirk zu gewinnen, schlage ich vor, daß eine dieser Personen geworben wird und mit dieser Person zusammen und sechs weiteren Personen ein Bridgeverein vor Ort gegründet wird. Da eine Vereinsgründung Gerichtskosten beim zuständigen Amtsgericht und auch Notarkosten bis zu EUR 100,00 etwa verursacht, sollte hier der Bezirk unterstützend eingreifen. Ein solcher Bridgeverein sollte dazu dienen, die Personen zu werben, die ohne Bindung an den DBV oder Bridgebezirk Bridge spielen. Der Bridgeverein sollte dann zunächst mit (auszusortierendem) Kartenmaterial und Biddingboxen etc. ausgestattet werden. Ein gegründeter Bridgeverein hat dabei nicht nur das Ziel, die anderen Personen in den Verein zu führen (natürlich zu möglichst niedrigen Beiträgen), ggfls. auch nur auf der Ebene von Spielgeldern und einem festen Beitrag im Hinblick auf die Abgaben an den DBV und den Bezirk (EUR 40,00 im Jahr), er hat auch den Vorteil, daß durch entsprechende Presseankündigungen Bridgespieler neugierig werden und eher in den Verein eintreten, als ihn selber gründen zu müssen.

Ein solcher Verein bedingt natürlich, daß in der ersten Zeit mindestens ein Tisch eine zeitlang ein „Schauspielen“ vornimmt, um dadurch zu zeigen, daß der Bridgeverein lebt und dadurch Mitglieder anzieht.

Dieses Verfahrens ist inzwischen einige Male mit Erfolg in den neuen Bundesländern, aber auch in anderen Regionen angewandt worden. Möglicherweise kann somit eine erste Hürde von potentiellen Mitgliedern für den Eintritt in den Deutschen Bridgeverband, bzw. unseren Bridgebezirk genommen werden. Hinsichtlich der Mitgliederwerbung sollte es im übrigen keine Grenzen geben. Für Vorschläge ist unsere Ressortleiterin Öffentlichkeitsarbeit, Frau Munderloh, Bridgeclub Forum D in Wilhelmshaven stets dankbar. Sie wird solche Vorschläge sicherlich den einzelnen Clubs weitergeben.

Erlauben Sie mir noch ein Wort zu dem Auftreten von Bridgespielern in der Öffentlichkeit. In letzter Zeit fällt vermehrt auf, daß der Trend von den “feinen Damen und Herren“ zu den “sportlichen Typen“ geht. Der “sportliche Typ“ trägt möglichst provozierende Kleidung (ungepflegtes Äußeres, schlampige und/oder unangemessene Bekleidung wie kurze Hosen, bloßes T-Shirt im Sommer) und besondere äußerliche Effekte (Irokesenhaarschnitt) provokanter Natur.

Sicherlich gibt es Personen die sich auch im Kostüm in Anzug mit Jackett, Krawatte, Fliege und Hemd schlecht benehmen. Meine Feststellungen haben jedoch ergeben, daß diese Gruppe bei den “ordentlich gekleideten“ geringer ist als bei den “sportlichen Typen“, die möglichst keine gesellschaftlichen Konventionen beachten wollen.

Hier plädiere ich nicht für einen einheitlichen Typus, sondern dafür, daß man mit angemessenem, konventionellem Äußeren an den Bridgetisch gehen sollte. Dazu gehört weiter, daß man sich nicht, wie zu Luthers Zeiten am Tisch aufführt oder in die Hände hustet oder daß Personen, die unter Schweiß leiden, geeignete Gegenmaßnahmen treffen, um durch den Schweißgeruch ihre Mitspieler/innen nicht zu belästigen, etc. etc. etc.. Allerdings sollte man auch nicht übertreiben, so daß der Parfumgeruch abstoßend wirkt.

Vor Jahren ist die Aktion “KeineToleranz für schlechtes Benehmen“ eingeführt worden. Hier gilt es auch weiterhin, daß unsere Turnierleiter darauf achten, daß an unseren Bridgetischen kein unangemessenes Benehmen Platz greift. Auf die von dem ehemaligen DBV-Präsidenten Dr. Höger dazu formulierten Punkte weise ich hin. Sie sollten in jedem Bridgelokal aushängen, damit jedes Mitglied sich immer wieder an diese Grundsätze erinnert.

Insgesamt hoffe ich jedoch, daß alle Mitgliedsvereine guten Zulauf haben, viele Mitglieder melden können und allen Mitgliedern das Bridgespielen nicht durch zu viel Formalismus und Verbissenheit verleidet wird. Bridge muß vor Allem Spaß machen und kann nur in den seltensten Fällen in der reinen Sportlichkeit bestehen.

Denn Bridge ist auch gesellschaftlich zu sehen, so daß die Personen, die es in den einzelnen Vereinen gesellschaftlicher haben wollen, ihren Platz ebenso finden müssen, wie die, die es sportlicher angehen lassen.

Vielfach wurde ich gefragt, was der DBV uns einfachen Mitgliedern, außer dem Bridgemagazin, gibt. Sie wissen es nicht? Nun hier ist eine kleine Auswahl von Gründen, die für die Mitgliedschaft im DBV sprechen:

Ohne den DBV würde es in Deutschland kein organisiertes Bridgespielen mit einzelnen Verbänden, Verbandmeisterschaften, Deutschen Meisterschaften und der Teilnahmeberechtigung an Europa- und Weltmeisterschaften geben. Der DBV sorgt dafür, daß nach verbindlichen Regeln gespielt wird. Insoweit können wir bei Wettkämpfen jeweils von einer fairen Begegnung ausgehen (Ausnahmen, die in Personen liegen, können nicht gänzlich verhindert werden). Denken Sie daran, daß auch das Clubspielen nach diesen Regeln vonstatten geht, so daß der Einzelne gerade durch das turniermäßige Spielen mehr Spaß hat und überall auf gleiche Regeln stößt, als wenn er nach den in privaten Bridgegruppen gebildeten Regeln spielen würde.

Dabei ist auch nicht das Bridgemagazin zu unterschätzen, das uns ständig Hinweise auf neue Regeln, stattfindende interessante Turniere und Reiseveranstaltungen, aber auch Einkaufsmöglichkeiten für Bridgematerialien, Unterrichtsmaterial etc. gibt. Darüber hinaus sorgt der Deutsche Bridgeverband, insbesondere durch seine Vereine dadurch, daß Sie an vielen Orten in Deutschland bei Ihren Reisen durch Deutschland, aber auch in aller Welt gleichgesinnte Bridgespieler finden können. Diesen unschätzbaren Vorteil hätten Sie ohne den Deutschen Bridgeverband nicht. Auch Reiseveranstalter würde es ohne den Deutschen Bridgeverband kaum geben. Denn nur dadurch, daß es die organisierten Spieler gibt, haben engagierte Personen Bridgereisen veranstaltet und nutzen somit die Einheitlichkeit der Bridgeregeln aus, die der Deutsche Bridgeverband als Mitglied im Europäischen und Weltbridgeverband, geschaffen hat.

Werben Sie Mitglieder und stärken Sie dem Bezirk den Rücke, damit wir auch weiterhin eine nicht unwichtige Stimme im Deutschen Bridgeverband haben. Ziel von uns allen sollte Einigkeit und Geschlossenheit nach außen sein, bei allen internen unterschiedlichen Meinungen. In diesem Sinne wünsche ich allen auch weiterhin viel Freude und Erfolg bei unserem Bridgespiel im Bridgeverein.

Mit herzlichen Grüßen

Felmy

Bezirksvorsitzender