Rundschreiben November 2012

Rundschreiben BRV (Bridge Regionalverband Nordwest e.V.)
Beirat und Gemeinsame Sitzung von Beirat und Präsidium in Köln

Sehr geehrte Vorstandsmitglieder!
Liebe Bridgevereinsmitglieder!

Lassen Sie mich in Kürze von obiger Wochenendsitzung berichten.

Das Thema Datenschutz wurde im Hinblick auf Anfragen von Datenschutzbeauftragten an die LV Berlin und Nordrheinwestfalen sowie unseren DBV beraten. Unser DBV hat sich bisher von dem ehemaligen Bundesdatenschutzbeauftragten beraten lassen. Zu dem Thema verweise ich auf das Bundesdatenschutzgesetz
(http://www.bfdi.bund.de/cae/servlet/contentblob/409518/publicationFile/25234/BDSG.pdf)
und die Internetseite:
http://eintracht-elster.de/verein/dokumente/Datenschutz%20im%20Verein.pdf
hin, die eine ausführliche Darstellung der Problematik enthält. Fazit ist derzeitig, daß jeder Verein sich von seinen Mitgliedern eine Datenschutzerklärung unterschreiben lassen und ggfls. sogar einen Datenschutzbeauftragten ernennen sollte. Bei Neumitgliedern ist eine solche schriftliche Erklärung auf den Aufnahmeanträgen aufzuführen und zu unterschreiben. Altmitglieder sollten unten angegebene Erklärung nachträglich gesondert unterschreiben und dem Verein übergeben:

„Hiermit erkläre ich mich damit einverstanden, daß meine persönlichen Daten vom Deutschen Bridgeverband e.V. und seinen Organisationen auch in einer elektronischen Datei geführt und zu Verbands- und Vereinszwecken verwendet werden darf. Außerdem erkläre ich mich damit einverstanden, daß meine Spielergebnisse, die ich bei einem Bridgeturnier erzielt habe in allen Medien des Bridgevereins, des Bridgeregional- und Deutschen Bridgeverbandes veröffentlicht werden. Wenn ich eine Veröffentlichung nicht wünsche, kann ich dieses Einverständnis jederzeit, rechtzeitig vor Veröffentlichung schriftlich widerrufen.“

Der Tagesordnungspunkt Masterpunktreform wurde kontrovers behandelt. Dieses Thema ist schon seit ca. 6 Jahren auf der Tagesordnung. Es gibt sogar einen Ausschuß, der jedoch lange nicht getagt hatte.

Es folgte eine Diskussion über die Ziele einer MP-Reform: So sollten mehr Punkte bei Meisterschaften vergeben werden, um den Anreiz zur Teilnahme zu erhöhen. Bei den deutschen Meisterschaften sollen die Clubpunkte im Bereich von 49 % -25 % angehoben werden, was ebenfalls einen Anreiz für die Teilnahme schaffen soll.

Außerdem wird die Leistung des einzelnen dann durch MP statt Rangliste nachgewiesen. Diskutiert wurde ferner über bestimmte Arten von Punkten und Punkte für Alle. Eine Einigung auf ein System konnte weder im Ausschuß noch bei der jetzigen Tagung erzielt werden. In diesem Zusammenhang berichtete Herr Polap vom LV Hessen, daß er einen Mathematiker kenne, der z.B. die Umsetzung des ELO-Wertungssystems, Schachspielern bekannt, ohne weiteres durchführen könne. Bei der nächsten Sitzung sollten die Möglichkeiten unter Einbeziehung ausländischer Modelle vorgestellt werden.

Es lag ein Antrag vor, die deutsche Damenmeisterschaft in „Bernhard-Ludwig-Pokal“ umzubenennen. Anlaß war der frühe Tod von Bernhard Ludewig in diesem Jahr, der sich um das Bridgespielen (u.a. langjähriger Kapitän der Damennationalmannschaft) sehr verdient gemacht hatte Die Mehrheit sprach sich dafür aus, daß ein Mann als Namensgeber nicht in Betracht käme und außerdem eine Benennung der Turniere mit Namen möglichst nicht vorgenommen werden sollte. Der Antrag wurde abgelehnt.

Die Neuaufstellung der Damennationalmannschaft war durch die Trennung des Spielpaares Auken - von Arnim und Erklärung von Frau Auken, nicht mehr in der Mannschaft spielen zu wollen, notwendig geworden. Die Damen werden u.a. eine Qualifikation ausspielen und im Jahr 2013 wird ein Kadertraining durchgeführt. Die Vorschläge in diesem Zusammenhang wurden angenommen. Insoweit ist auf weitere Hinweise in unserem Bridgemagazin zu achten.

Eine erhebliche Diskussion entstand hinsichtlich eines Turniers unter der Schirmherrschaft des DBV und mit „Sponsoring“ der Targobank in Köln (einen Bericht gab es in unserem Bridgemagazin). Für einige Beirats- und Präsidiumsmitglieder stand die Frage (wer sponsert wen?) im Vordergrund. Es wurde nochmals mehrheitlich betont, daß keiner Ansprüche auf Veröffentlichung, Plazierung oder Unveränderlichkeit des Artikels habe. Somit wurde das Verhalten der BM-Leitung und Redaktion gebilligt.

Weiter wurde über Beschwerden gegen einen Turnierleiter bei Breitensportveranstaltungen (Wyk, Challenger Cup etc.) gesprochen. Die Tatsache, daß die Teilnehmer zumeist gerade keine Bundesligaspieler oder deutsche Meister seien, müsse stärker berücksichtigt werden.

Daß die deutsche Meisterschaftswoche vom 10. bis 18.08.2013 in Berlin stattfindet, war bereits in der Sommersitzung mit Mehrheit beschlossen worden. Bekanntlich waren seinerzeit der Termin, das Sommerwetter, die Hebung der Teilnehmerzahlen (in den USA nehmen an drei zehntagedauernden Turnierserien zur Meisterschaft 30.000 Personen teil; in Schweden haben sich die Teilnehmerzahlen erheblich erhöht, so nehmen z.B. jetzt ca. 180 Tische an den Turnieren teil) sowie das Finden von Unterkünften und die Kosten für den einzelnen Teilnehmer (es sei billiger nur einmal hin- und abzureisen) problematisiert worden. Allerdings hatte man sich bereits in der Gemsi vom 20. Juli 2012 darauf geeinigt und das wurde in dieser Sitzung nochmals betont, daß man die Erfahrungen mit einer solchen Meisterschaftswoche auswerten wolle, um dann ggfls. Konsequenzen zu ziehen.

Bei der deutschen Meisterschaftswoche 10.-18.08.2013 in Berlin, die ein Ereignis neudeutsch „event“ für alle sein soll, sind neben den unter http://www.bridgeverband.de/web/calendar/ aufgeführten Turnieren auch Vorträge, Unterricht, Wettbewerbe und Veranstaltungen geplant, damit ein jeder Teilnehmer etwas für sich finden kann und die Woche zur Hebung der Teilnehmerzahlen von möglichst Allen angenommen wird.

Außerdem wurden die Probleme im Zusammenhang mit der Zusammenlegung und Trennung von Vereinen und Landesverbänden besprochen. Anlaß war die beabsichtigte Gründung des LV einer neuen Regionalliga. Ziel sollte sein, daß in jedem Fall politische Landesgrenzen vorrangig beachtet werden müssen, d.h., daß neue Verbände und Vereine nur in den Grenzen eines Landes gegründet und tätig sein dürfen. Die Landesverbände, denen bisher grenzüberschreitend Vereine zugeordnet waren, haben Bestandsschutz. Die Frage, ob ein Verein in einer Regionalliga spielen darf, die in einem anderen Landesverband auch außerhalb der eigenen politischen Grenzen ist, wurde dahingehend geklärt, daß das zwischen den Landes-/Regionalverbänden mit Zustimmung des DBV geregelt werden könne.

Ein wichtiger Punkt war der Etat des DBV. Hier ergab sich für 2012 ein leichtes Minus wegen einiger Altlasten (Spendenscheck aus 2011 wurde erst im Jahre 2012 dem Konto des DBV belastet). Es werden sich für 2013 sicherlich noch geringe Änderungen ergeben. Im Grunde genommen steht der Etat 2013 jedoch mit einem Plusbetrag fest.

Der Ressortleiter Sport, berichtete über Vorfälle in Dublin (disziplinarisches Vergehen eines deutschen und eines norwegischen Spielers bei der EM in Dublin). Hierzu wurde festgestellt, daß Auslösender der Norweger war und sich unser Spieler jedoch ebenfalls fehlverhalten hatte.

Zu den Ausschüssen wurde grundsätzlich der Konsens erzielt, daß die Ausschüsse, die sich im letzen Jahr nicht mehr getroffen, anderweitig zusammengearbeitet, oder die innerhalb einer bestimmten Zeit keinen schriftlichen Bericht über ihre Arbeit geliefert haben, aufgelöst werden sollten. Denn durch solche Ausschüsse könnten anderenfalls wichtige Themen über Jahre blockiert werden, da es nur zu einfach ist, mit dem Hinweis „dafür haben wir ja einen Ausschuß“, die Problematik nicht weiter zu verfolgen.

Falls Ausschüsse neu eingerichtet oder neu besetzt werden, ist ein Zeitfenster vorzugeben, in dem ein schriftlicher Bericht abgeliefert werden muß. Ansonsten wird der Ausschuß aufgelöst oder neu besetzt.

Die Herabsetzung der Bezahlung der Lehrkräfte an den Schulen wurde besprochen. Angeblich sei der „Topf“ leer. weswegen die Einsparungen vorgenommen würden. Dem wurde allgemein auch unter Hinweis, daß es kein „Windhundprinzip“, wie bei öffentlichen Ausschreibungen gäbe, widersprochen. Der „Topf“ sollte aus anderen Bereichen nötigenfalls gefüllt werden.

Frau Schröder unsere Ressortleiterin für das Unterrichtswesen teilte mit, daß die Schüler- und Lehrermappen A+B bis zur JHV 2013 (23.03.2013 in Münster) bearbeitet und herausgegeben werden.

Herr Polap vom LV Hessen berichtete, daß das Jugendcamp mit 29 Teilnehmern zwischen zehn und zwanzig Jahren ein schöner Erfolg gewesen sei. Erzielt wurde der Erfolg allerdings unter anderem dadurch, daß das Camp für die Jugendlichen kostenlos war. Unser DBV hatte 10.000,00 € dazu gezahlt (zur Erinnerung: Wir hatten 5.000,00 € bei 21 Jugendlichen erhalten, die einen Teil der Kosten selber zahlen mußten).

Unser Präsident, Herr Ulrich Wenning, berichtete, daß die Finanzbehörden die Gemeinnützigkeit für Bridge abgelehnt. hätten. Insoweit berät er mit dem beauftragten Fachanwalt für Steuerrecht, ob Klage erhoben werden soll (denn wer A sagt muß auch B sagen, d.h. es muß auch mit einem Rechtsmittel sowie der Einschaltung höchster Verfassungsgerichte gerechnet werden).

Herr Peters vom LV Rheinland-Pfalz, der in leitender Funktion am Filmprojekt der Werbung für Jugendliche mitgearbeitet hatte, wies nochmals darauf hin, daß die einzelnen Verbände und Vereine einen „Link“ in ihrer Webseite auf die entsprechende Seite www.Entdecke-Bridge.de einfügen sollten. Er wäre zur Hilfestellung bereit.

Weiter wurde u.a. über die Änderung des Spielberichtsformulars (Hinweis des Sportgerichts) und einer Erstellung einer Checkliste für Gerichte (nur formaljuristische Aspekte) beraten. Auf die bereits erschienenen Entscheidungsformulare im Anhang an die „Gerichtsordnungen“ wird verwiesen.

Außerdem soll eine neue Regelserie in Ergänzung zum „kleinen Turnierleiter“ im BM veröffentlicht werden.

Bei BBO wird es 2013 eine Unterrichtsseite geben. Der „Link“ ist mir allerdings (noch) nicht bekannt. Also versuchen!

Die Sitzung endete am Freitag gegen 24:00 Uhr und am Samstag um 17:40 Uhr.

Für Nachfragen stehe ich natürlich gerne zur Verfügung.

Vorstehender Bericht sollte auch zeigen, daß solche Sitzungen nicht nur Vergnügen sind, sondern volle Konzentration und Leistungen von den einzelnen Teilnehmern abgefordert haben.

Mit bridgesportlichen Grüßen

Volker Felmy